Die Eröffnung des Abschnitts Helsa - Hessisch Lichtenau; 28.01.2006
Am 28. Januar 2006 wurde bei eisig strahlendem Sonnenschein, im Rahmen eines großen Festprogramms, der IV. und Letzte Bauabschnitt von Helsa nach Hessisch Lichtenau eingeweiht.
Ein nur für diesen Tag verdichteter Fahrplan diente zur Eröffnung. Alle Fahrten der “normalen” Tram Linie 4 wurden vom Mattenberg nach Hessisch Lichtenau verlängert. Zudem wurden weitere Straßenbahnen als Doppeltraktion gefahren, welche zwischen “Am Stern” und “Hessisch Lichtenau-Bürgerhaus” pendelten, sowie zwei Einzelgarnituren der Diesel-RegioTram, die ebenfalls auf diesem Teilstück fuhren, jedoch mit dem Fahrtverlauf um Oberkaufungen herum.
Damit verdichtete sich der Fahrplan auf einen 15-Minuten-Takt, der aber sehr schnell ins Wanken kam, aufgrund des zu hohen Fahrgastaufkommens.
Wie die HNA in ihrer Ausgabe vom Montag, den 30. Januar 2006 berichtete, ging am Morgen des Eröffnungssamstags ein anonymer Anruf bei der Polizei ein, der die Eröffnungsfahrten ins Stocken brachte; ein unbekannter behauptete zwischen Helsa und Bf. Fürstenhagen drei Bomben versteckt zu haben.
Aus diesem Grund wurde vor den offiziellen Fahrten, der ohne Fahrgäste besetzte RegioTram Zug Tw 758 “Allerleirauh” auf die Strecke geschickt, um nach Gegenständen ausschauzuhalten. Nachdem, zum Glück, nichts Aussergewöhnliches gefunden wurde, konnten die Fahrten mit Verzögerung wieder fortgesetzt werden.
Der leere Tw 758 durchfuhr - ohne Stop - um 13:14 Uhr Eschenstruth mit Fahrziel Hessisch Lichtenau.
An der Haltestelle Eschenstruth selbst war, wie auch an den weiteren neuen Haltepunkten, eine reges Menschentreiben. Die Straßenbahn sollte unter großem Beifall, mit live Musik des “Musikzug´s TSG Eschenstruth” und einem Transparent empfangen werden.
Um 13:32 Uhr tauchte die Doppeltraktion, bestehend aus Tw 639 + 640, aus Richtung Helsa kommend auf. Schon hier waren die beiden Wagen SEHR GUT gefüllt. Bei einem kurzem Stop informierte der Fahrer über Außenlautsprecher , daß der Straßenbahnzug für die geladenen Gäste, sowie auch der Beginn sämtlicher Festlichkeiten in Hessisch Lichtenau, mit etwa 15-20 Minuten Verspätung eintreffen bzw. beginnen werden.
Ein großer Pilgerstrom wanderte in Hessisch Lichtenau die Friedensstraße hinauf Richtung der Wendeschleife am Kreuzrasen, wo bereits das Vorprogramm zur Eröffnung begonnen hatte.
Unter wenig Beachtung näherte sich um 13:45 Uhr der Tw 639 + 640 als erster Zug mit Fahrgästen besetzt der Wendeschleife ...
... und konnte so nur zwei Minuten später bereits die Haltestelle “Bürgerhaus” erreichen, bereits mit geänderter Zielfimbeschilderung.
Dieses Gespann sollte nicht die letzte Doppeltraktion für diesen Tag bleiben.
Nach einem Fahrgastwechsel, verließ die Traktion Hessisch Lichtenau wieder um 13:51 Uhr als Linie 4 Richtung Kassel, Am Stern.
Der Kreuzrasen füllte sich immer mehr mit vielen Interessierten, die die Straßenbahn in Hessisch Lichtenau begrüßen wollten und um auch die kostenlosen Schnupperfahrten zu nutzen. Des weiteren lockte ein überdimensionaler Kessel, mit der “weltgrößten Feuerzangenbowle” und zahlreiche weitere Aktivitäten. Für die Begrüßungsrede und für live Musik fand auch eine große Bühne hier ihren Platz.
Aufgrund des SEHR STARKEN Besucheransturms, womit keiner der Organisatoren gerechnet hatte, geriet der Fahrplan zwischendurch sehr ins Wanken. Die Straßenbahnen waren bis spät am Abend sehr voll. Zu den Verspätungen kam es u.a., das die Strecke zum Teil eingleisig geführt wird und so die Bahnen an den Kreuzungspunkten auf die Gegenbahnen warten mußten, um zu kreuzen.
* Quelle HNA